Das Kurzarbeitergeld ist ein bew\u00e4hrtes Kriseninstrument, das auch w\u00e4hrend der Corona-Pandemie entscheidend dazu beitr\u00e4gt, Massenentlassungen zu verhindern. Deshalb war es richtig, die Beantragung von Kurzarbeitergeld zeitlich befristet bis 31.12.2020 zu erleichtern. Wir begr\u00fc\u00dfen auch, dass die Sozialpartner in etlichen Branchen Verantwortung \u00fcbernehmen und die finanziellen Spielr\u00e4ume nutzen, die durch die vollst\u00e4ndig erlassenen Sozialversicherungsbeitr\u00e4ge entstehen, um damit das Kurzarbeitergeld f\u00fcr ihre Besch\u00e4ftigten tariflich aufzustocken.<\/p>\n\n\n\n
Handlungsbedarf hingegen besteht in Branchen und Unternehmen ohne tarifliche Regelungen, denn hier f\u00fchrt das Kurzarbeitergeld in seiner jetzigen Form zu Nettolohneinbu\u00dfen von 33 Prozent (mit Kind) bzw. 40 Prozent (ohne Kind). Gerade in schlecht entlohnten Berufen und\/oder bei hohen Wohnkosten kommen die Besch\u00e4ftigten mit 60 oder 67 Prozent des Nettolohns nicht \u00fcber die Runden. Viele sind von heute auf morgen auf aufstockende Grundsicherung angewiesen. Selbst bei einem mittleren Nettoeinkommen von 2100 Euro im Monat betr\u00e4gt das Kurzarbeitergeld bei \u201eKurzarbeit Null\u201c (Reduzierung der Arbeitszeit auf null) nur 1260 Euro, das ist nur knapp \u00fcber der Grenze, bis zu der Alleinstehende mit Arbeitslosengeld II aufstocken k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n
Das Kurzarbeitergeld muss verbessert werden, damit die Menschen nicht in die Armut abgleiten, nur weil aufgrund der Corona-Pandemie Kurzarbeit unumg\u00e4nglich ist. Ein verbessertes Kurzarbeitergeld verhindert zudem, dass die Zahl der Antr\u00e4ge auf aufstockendes Arbeitslosengeld II steigt. Das ist wichtig, damit die Jobcenter jetzt in der Krise nicht zus\u00e4tzlich belastet werden.<\/p>\n\n\n\n