{"id":5759,"date":"2023-09-13T17:58:56","date_gmt":"2023-09-13T17:58:56","guid":{"rendered":"https:\/\/strengmann-kuhn.de\/?p=5759"},"modified":"2023-10-15T07:54:01","modified_gmt":"2023-10-15T07:54:01","slug":"kindergrundsicherung-was-hilft-wirklich-gegen-kinderarmut","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/strengmann-kuhn.de\/kindergrundsicherung-was-hilft-wirklich-gegen-kinderarmut\/","title":{"rendered":"Analysepapier | Kinderarmut in Deutschland \u2013 M\u00f6glichkeiten der Gegensteuerung mit der Kindergrundsicherung"},"content":{"rendered":"\n
<\/p>\n\n\n\n
<\/p>\n\n\n\n
Die im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung vereinbarte Einf\u00fchrung einer Kindergrundsicherung ist mittlerweile in einer entscheidenden Phase der gesetzgeberischen Umsetzung. Dazu legt der Arbeitskreis Armutsforschung ein Analyse-Papier vor, in dem systematisch die Frage behandelt wird, an welchen Stellschrauben es \u00c4nderungen geben muss, damit die Einf\u00fchrung einer Kindergrundsicherung im Ergebnis gegen Kinderarmut hilft.<\/p>\n\n\n\n
Zum Hintergrund des Papiers:<\/strong><\/p>\n\n\n\n Die Kernaussagen des Papiers basieren auf einer Zusammenschau von Forschungsergebnissen. Demnach ist nachgewiesen, dass Kinderarmut in Deutschland weit verbreitet ist und sowohl f\u00fcr die betroffenen Familien selbst als auch f\u00fcr die Gesamtgesellschaft negative und kostspielige Folgen hat. Es liegt also kein Erkenntnis- sondern ein Handlungsdefizit vor, das sich in einem komplexen und dennoch unzureichenden System der Familienunterst\u00fctzung zeigt: W\u00e4hrend ein Ausgleich zwischen kinderlosen Haushalten und Familien in dem System zumindest angelegt ist, mangelt es an einem Mechanismus der Umverteilung zwischen einkommensstarken und -schwachen Haushalten\/Familien.<\/p>\n\n\n\n Zur Bek\u00e4mpfung von Kinderarmut ist eine Zusammenfassung bestehender Leistungen f\u00fcr Familien und Kinder, auf der das Hauptaugenmerk der aktuellen Diskussionen liegt, sinnvoll. Eine Reduzierung der Komplexit\u00e4t und Intransparenz des derzeitigen Systems reicht f\u00fcr sich aber nicht aus, um das Defizit des fehlenden Ausgleichs zwischen Einkommensschichten zu kompensieren und im Ergebnis mehr Kinder aus der Armut zu holen. Denn dazu muss an zwei Stellschrauben angesetzt werden: erstens an der H\u00f6he der Leistungen \u2013 kindliche Bedarfe m\u00fcssen neu und sachgerecht ermittelt werden, was nach vorliegenden Erkenntnissen zu einer Anhebung der Transfers f\u00fchren w\u00fcrde; und zweitens muss die Reform verl\u00e4ssliche Strukturen und Verfahren schaffen, damit die Leistungen bei den Berechtigten tats\u00e4chlich ankommen.<\/p>\n\n\n\n Die Einf\u00fchrung einer Kindergrundsicherung muss also mehr sein als eine Verwaltungsreform und Digitalisierung, wenn sie gegen Kinderarmut wirksam sein will. Die Kl\u00e4rung von Detailfragen einer zielgerechten Reform ist zwar komplex, die administrative Umsetzung aufw\u00e4ndig, und die fiskalischen Herausforderungen sind gr\u00fcndlich zu kl\u00e4ren. Diese Aufgaben sind aber l\u00f6sbar und stehen klaren und \u00fcberf\u00e4lligen Entscheidungen nicht entgegen, die eine Kindergrundsicherung mit sp\u00fcrbaren Verbesserungen f\u00fcr Kinder und Jugendliche und einen Fahrplan zur schrittweisen administrativen Umsetzung des Konzepts umfassen.<\/p>\n\n\n\n Das Papier zum Download als .pdf<\/a><\/strong><\/p>\n\n\n\n